ORF: Schildkröten trampeln sich Natur zurück

Neben den vielen Katastrophen gibt es auch positive Geschichten, sogar in den Medien.

„Ecosystem services“ nennen wir es, wenn die Natur sich selbst reguliert und dabei uns hilft, Bedingungen zu halten, die auch für uns günstig sind. Dabei sind die Leistungen, die die Natur für uns erbringt eigentlich nur Kollateralfolgen ihrer Selbstregulierung, die ganz wunderbar funktionieren würde, wie der Artikel an zahlreichen Beispielen aufzeigt, den Schildkröten, den Spechten und Bibern, aber auch den Wölfen und sogar Pflanzen, die alle zusammenwirken und sich gegenseitig in einem für sie günstigen Gleichgewicht halten, wenn nur wir nicht ständig eingriffen.

Für Österreich ist das Beispiel der Wölfe nicht uninteressant, weil sie so viele Diskussionen auslösen. Aber auch der Stellenwert der Biber sollte richtig eingeschätzt werden. Der Artikel erwähnt deren günstigen Einfluss auf Feuchtbiotope und damit die Artenvielfalt.

In den USA siedeln Biber auf Grund des wachsenden Drucks aber auch wieder an Gewässern, die nicht oder nicht mehr dauernd Wasser führen. Durch ihre Staudämme schaffen die Biber als erstes dauernde Wasserbecken als Heimat für sich, die wieder zu einer üppigen Ufervegetation führen. Und siehe da, nach einiger Zeit haben auch die Gewässer, selbst im trockenen Texas, wieder einen dauernden Abfluss, die ganze Landschaft wird feuchter und fruchtbarer, nicht nur das unmittelbare Ufer der Gewässer.

Wir überschätzen bisher leider unsere Möglichkeiten gegenüber jenen von anderen Arten, die seit Jahrmillionen das Zusammenspiel der Natur gestalten. Wir sind so stolz auf unsere Technik und übersehen, wie wir häufig nur Symptombekämpfung betreiben und oft sogar mit den Maßnahmen die wir treffen die Ursachen für die Maßnahmen verschärfen, ständig nachbessern müssen, bis selbst all unsere Technik trotz enormem Energieeinsatz versagt. So machen unsere Eingriffe die Landschaft oft trockener, worauf wir Bewässerungssysteme einrichten, die der Landschaft in kritischen Zeiten noch mehr Wasser entziehen und sie noch trockener macht, bis wir irgendwann feststellen, dass auch diese ihre Wirkung verfehlen und wir die durch uns entstandene Steppe für unsere Zwecke gar nicht mehr nutzen können. Dann kommen die Biber, wenn wir sie nur gewähren lassen, und richten alles wieder.

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